Skoda hat seine Studie Vision E in Shanghai vorgestellt. Der Ausblick auf die Elektromobilität sieht gut aus. Neben dem schicken Design steckt auch richtig Power unter der Haube. Die zwei Elektromotoren haben eine Systemleistung von 225 kWh (306 PS).

Die Studie kommt bis zu 500 Kilometer weit. Das Aufladen geht induktiv, beispielsweise über eine Bodenplatte in der eigenen Garage. In 30 Minuten ist die Batterie wieder zu 80 % aufgeladen.

Die Vision E ist 4,68m lang, 1,92m breit und 1,59m hoch. Das Fahrzeug ist damit etwas kleiner als der Kodiaq. Dank des langen Radstands von 2,85m sowie der kurzen Überhänge vorn und hinten entsteht ein riesiger Innenraum. Gerade der nicht mehr benötigte Mitteltunnel schafft noch einmal zusätzlich richtig Platz.

Autonomes Fahren und Assistenzsysteme

Mit der Studie werden die Voraussetzungen für Level 3 des autonomen Fahrens erreicht. Das Konzept kann unter anderem:

  • Selbsttätig im Stau agieren
  • Mit dem Autopilot Strecken auf Autobahnen zurücklegen (Wenn die Autobahn die Bedingungen für das autonome Fahren erfüllt)
  • Die Spur halten oder ausweichen
  • Überholvorgänge durchführen
  • Alleine ein- und ausparken
  • Selbständig freie Parkplätze suchen (Car Park Autopilot)

Gerade der letzte Punkt ist in Großstädten ein riesiges Thema. Erst letzte Woche bin 20 Minuten durch die Münchener Innenstadt gekreist, um einen Parkplatz zu finden. So einen Car Park Autopilot hätte ich mir da schon gewünscht.

Um das parken so richtig gemütlich zu machen bietet die Studie das „Educated Parking“. Das Fahrzeug merkt sich den Lieblings-Parkplatz des Fahrers. Nachdem der Parklatz zweimal aufgesucht wurde, hat das Fahrzeug genug Daten gesammelt um dort zukünftig selbst zu parken.

Das Anzeige- und Bedienkonzept

Mit dem digitalen Human Machine Interface (HMI) System lassen sich Infotainment-, Kommunikations- und Navigationsfunktionen mit einem zentralen Bedienelement auf der Mittelkonsole und über die jeweiligen Touchscreens aktivieren und steuern.

Darüber hinaus verfügt die Vision E über eine Gestensteuerung. Und die Sprachsteuerung ist deutlich verbessert. Der Fahrer kann seine Anweisungen in vollständigen Sätzen formulieren, das System erkennt den Kontext und setzt den Befehl um.

Ein sehr abgefahrenes Feature ist das Eye Tracking. Die Augenbewegungen des Fahrers werden permanent überwacht. Wendet sich der Fahrer beispielsweise dem zentralen Bordmonitor zu, um den Radiosender zu wechseln, werden dort kurzzeitig zusätzlich auch fahrrelevante Informationen sowie eventuelle Warnhinweise angezeigt.

Der Heart Rate Monitor kontrolliert ständig die Herzfrequenz des Fahrers. Für den Fall, dass tatsächlich ein medizinisches Problem auftreten sollte, kann die Vision E ihre automatisierten Fahrfunktionen auch dazu nutzen, das Fahrzeug ohne Zutun des Fahrers auf den Seitenstreifen zu lenken und zum Stillstand zu bringen. Im Notfall (z. B. beim Herzanfall) kann dieses System die Rettungskräfte verständigen.

Viel Zukunftsmusik – aber was kommt nun auf die Straße?

Bis 2025 möchte Skoda fünf reine Elektrofahrzeuge über verschiedene Segmente anbieten. Welche Modelle das genau sein werden, dazu macht der Hersteller noch keine Angaben. Aktuell entwickelt Skoda auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens eigenständige Fahrzeugkonzepte für rein elektrische Mobilität. Denkbar ist also, dass es neben der aktuellen Modellpalette auch eigenständige Elektrofahrzeuge geben wird. Die Vision E zeigt, wie eines dieser Fahrzeuge aussehen kann.

In den letzten Jahren kam jede Skoda Studie mit dem Vornamen „Vision“ auf die Straße. 2011 zeigt Skoda die Vision D, daraus wurde der Rapid. 2015 wurde aus der Vision C der Superb. Und erst letztes Jahr hat Skoda die Vision S gezeigt, daraus wurde der Kodiaq. Das sind gute Voraussetzungen dafür, dass Skoda das Konzept Vision E eines Tages in Serie produziert.

2019 wird der Superb Plugin-Hybrid die Elektromobilität bei Skoda erstmals auf die Straße bringen. Ein Jahr später kommt der erste Skoda mit reinem Elektroantrieb auf den Markt. Weitere Plug-in-Hybrid- Modelle werden in den darauf folgenden Jahren auch in anderen Fahrzeugsegmenten eingeführt.

Skoda hat klar formuliert: Im Jahr 2025 fährt jedes vierte aller neu zugelassenen Skoda Automobil mit Plug-in-Hybrid- oder reinem Elektroantrieb.

Videos vom Vision E

Ein kurzes Video von der Premiere in Shanghai:

Und ein anständiger Trailer für das neue Konzeptfahrzeug:

Ich durfte mir für euch das Konzept per VR-Brille einmal ansehen. Und mich dabei zum Affen machen 🙂

Auf skodavisione.com könnt ihr euch eine App auf das Smartphone herunterladen und das komplette Vision-E-Video einmal ansehen. Das geht entweder per 360-Grad Ansicht auf jedem mobilen Gerät. Oder mit einer VR-Brille.

Die Autobild durfte sich das Fahrzeug vorab schon einmal ansehen

Fotos: Skoda

 

Von Sebastian Koch

Skoda Neuwagenverkäufer für Privatpersonen und kleine Firmen im Siegerland beim Autohaus Schneider in Siegen. 2023 zum weltweit besten Skodaverkäufer ausgezeichnet, Glücklicher Ehemann und Vater, Freund des gepflegten Heavy Metal, BVB-Fan und Gründer dieses Blogs.

2 Gedanke zu “Alle Infos zur Konzeptstudie Skoda Vision E”
  1. was mich bei diesen E-Konzepten immer ein wenig stört sind diese Märchen rings um Reichweite und Ladedauer.

    500 km Reichweite sicherlich nur in Kombination mit einer 1-Tonnen-Batterie mit 100kWh Kappa. Und dann auch nur bei konstant Tempo 90 im Sommer ohne Klimaanlage bei geschlossenen Fenstern. Im praktischen Einsatz bleiben davon idR nur 250km übrig und wenn dann im Winter auch noch ein Laternenparkplatz und Licht, Heizung und Komfortelektronik dazu kommt, bleiben davon noch 80km übrig.

    30 Min Ladedauer bei induktivem Laden einer 100kWh Batterie? wer ein wenig was von den Grundlagen der Elektroleistungsberechnung versteht, lacht sich zu Tode – mit den induktiven Verlusten fließen da dann eine halbe Stunde lang locker 300kW. Den Hausanschluss möchte ich sehen, der das schafft

    Die Politik und die Industrie sollte endlich damit aufhören uns mit diesem Sondermüllkonzept und dem erforderlichen Stromausbau zu belügen und stattdessen die Brennstoffzelle und die Wasserstoffversorgung zusammen mit der Mineralölindustrie auf die Beine stellen

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